Vokko-RundwanderwegDer Vokko-Rundwanderweg (ca. 3,5 km)

Vokkoweg-Karte

Beschreibung:

Der heutige Vokko Rundwanderweg wurde erstmals 1979 von den Vorstandsmitgliedern Hans Mutert und Herbert Knüppe erarbeitet. Die Wegführung hat nach wie vor ihren eigentlichen Ausgangspunkt gegenüber dem Haus Rahenkamp (Stadtbuslinien 53/81/82 – Haltestelle Rahenkamp) und führt über die Treppen in den Sandforter Berg.

Gleich auf der linken Seite liegt das nach dem Ersten Weltkrieg erbaute Voxtruper Ehrenmal. Die Namen der Gefallenen dieses Krieges sind auf Tafeln eingraviert. Nach dem Zweiten Weltkrieg haben sich die Voxtruper für eine eher ungewöhnliche Erweiterung des Ehrenmals entschieden. Eine Ziegelmauer umfasst den runden Platz, auf dem das ursprüngliche Denkmal steht. Die Namen der Gefallenen des Zweiten Weltkrieges wurden jeweils auf einzelnen Ziegelsteinen angebracht, und diese in der Mauer verbaut.

Alljährlich am Volkstrauertag wird durch den Bürgerverein Voxtrup e.V. in Zusammenwirkung mit den beiden hiesigen Kirchen, den  Voxtruper Vereinen und Verbänden sowie den Bürgerinnen und Bürgern den Gefallenen der beiden Weltkriege gedacht. Unter jährlich wechselnder melodischer Begleitung ortsansässiger musikalischer Gruppen/Ensembles wird durch Mitglieder der Freiwilligen Feuerwehr Voxtrup ein Kranz niedergelegt.

Wenn man diese, für  Neu-Voxtruper zumeist unbekannte Ehrenstätte verlässt, führt der Weg hinter den Grundstücken der Straße „Am Ehrenmal“ hinauf zum höchsten Punkt (138,9 m) des Sandforter Berges, wo sich an der Grenze zur Gemeinde Bissendorf der Trigonometrische Punkt befindet. Was es mit diesem auf sich hat, wird an Hand einer Erklärungstafel deutlich.

Von hier aus geht man in westlich durch wunderschöne Buchenwälder in Richtung Gut Sandfort. Auf der Mitte dieses Weges liegt die sogenannte „Rodelwiese“, welche zu jeder Jahreszeit einen wundervollen Ausblick auf die Bauerschaft Düstrup mit seinen noch zum Teil sehr gut erhaltenen landwirtschaftlichen Höfen und Flächen bis nach Lüstringen bietet. Vom Bürgerverein aufgestellte Bänke laden zum Verweilen und Picknicken ein, wobei jeder Naturliebhaber und Wohlerzogene seine Hinterlassenschaften auch wieder mitnimmt.

Wenn man jetzt den Wegmarkierungen des Vokko-Rundwanderweges weiter folgt, wird man im Hochwald vielerlei Vertiefungen am Wegesrand entdecken. Hierbei handelt es sich größtenteils noch um die Reste von Bombenkratern aus dem Zweiten Weltkrieg. Die Alliierten Luftstreitkräfte mussten aufgrund der Treibstoffbegrenzung von hier aus ihren Rückflug antreten und entledigten sich dann ihrer überschüssigen Bombenlast.
Zeitzeugen berichten auch davon, dass die Vielzahl der im hiesigen Gebiet vorhandenen Bombentrichter die Hinterlassenschaften der Angriffe auf das Osnabrücker Stahlwerk sind.  Einige der Piloten haben bei Dunkelheit offensichtlich die beiden sich ehemals im Sandforter Berg befindlichen  Kalkbrennöfen für das Stahlwerk gehalten. Diese wurden bei Tag und Nacht unter Feuer gehalten und verbreiteten einen weithin sichtbaren Feuerschein, welcher von den Piloten für Hochöfen gehalten wurde.

Den Wegmarkierungen weiter folgend endet der Hochwald an der kleinen Brücke über den Sandforter Bach, wo wiederum Bänke zum Verweilen einladen, um sich das selten gewordene Naturschauspiel eines noch naturbelassenen Bachlaufes anzusehen. Der Sandforter Bach steht im Zusammenhang mit der Osnabrücker Wasserversorgung, denn die Tiefbrunnen für die Wasserentnahme befinden sich linkerhand im eingezäunten Gelände des Wasserschutzgebietes.

Der weitere Verlauf des Vokko-Wanderweges führt nun ein kleines Stück am Bachlauf entlang in Richtung Süden und kommt dann oberhalb der ehemaligen Mühle raus, wo wiederum von einer Bank aus ein herrlicher Ausblick auf das Gut Sandfort genossen werden kann. Hier steht noch immer der Brunnen, welcher sich im Wappen der ehemals selbständigen Gemeinde Voxtrup wiederfindet und damit Voxtrup als den Wasserspender für die Stadt Osnabrück symbolisiert.

Ebenso lebte und malte hier auf Gut Sandfort über viele Jahre der als Kind des Osnabrücker Landes berühmt gewordene Maler Franz Hecker. Dessen Bilder sind nicht nur im kulturgeschichtlichen Museum zu bewundern, sondern erfreuen sich großer Beliebtheit bei vielen Sammlern weit über Osnabrück hinaus.

Der weitere Wegverlauf ergibt sich fast von selbst und führt am Waldesrand in Richtung Meller Landstraße, wo sich auf der linken Seite - kurz vor dem Hotel Rahenkamp - ein Steinbruch befand, in dem die zuvor genannten Kalkbrennöfen standen.

Hartmut Treidel